In Kairo beginnt Andreas Altmann seine Reise in den Süden Afrikas. Mit viel Sinn für die absurde Komik des Schrecklichen führt uns der renommierte Reporter durch diesen geheimnisvollen Kontinent; dabei hat Altmann keinerlei Berührungsängste: Er geht nah heran und verführt die Menschen zum Reden. So entsteht ein Kaleidoskop beeindruckender Momentaufnahmen: der Besuch beim Friseur, der mit einer Ziege auf seinem Schoß in seinem Laden sitzt; die fünfköpfige Familie, die in die Totenstadt im Osten von Kairo gezogen ist, weil unter den Lebenden kein Platz mehr war. Auf Sandpisten und Dschungelwegen nähert sich Altmann langsam seinem Ziel – durch den Sudan, Zentralafrika, Sambia, Simbabwe, Botswana nach Südafrika. Immer wieder wird das Vorankommen zur fast unlösbaren Aufgabe: Die scheinbar verlorene Art des Reisens bringt ihn an seine körperlichen Grenzen, er wohnt in Hotels 'mit einem halben Stern’ oder verbringt die nächtliche Überfahrt auf dem Lake Nasser auf einem Küchentisch dösend. Altmann versteht es, den Abgründen dieses Landes nicht auszuweichen und dennoch der Poesie seiner Menschen gerecht zu werden, denn: 'Ihr Leben ist schwer und ihre Worte sind leicht. Die träumen.’
O autorze
Andreas Altmann, Reporter und Buchautor. Ausbildung am Mozarteum in Salzburg, Schauspieler am Bayerischen Staatsschauspiel und am Wiener Schauspielhaus. Arbeitete als Chauffeur, Tellerwäscher, Nachtportier, Fabrikarbeiter, Dressman, lebte in einem indischen Aschram, später in einem Zen-Kloster in Japan, zog nach New York und Mexico City. Erst dann fing er mit dem Schreiben an. Für seine Reportagen und seine Bücher wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, dem Seume-Literaturpreis und dem Reisebuch-Preis. Er lebt heute in Paris. Im Picus Verlag erschien seine Lesereise Afrika