Nach Gott tasten ist die Grundbewegung, die die drei in diesem Band versammelten Vorlesungen verknüpft und für die Paul Klees 'Engel, noch tastend’ zum hermeneutischen Leitbild wird.
Torsten Meireis, inspiriert durch Karl Barth, reflektiert inmitten religiöser und weltanschaulicher Pluralität ein moralisches Verhalten, das dem Handeln des in Jesus Christus offenbaren Gottes entspricht. Wegweisend wird ihm dabei ein dreifacher Begriff des Guten: unverfügbares, intendiertes und realisiertes Gutes.
Um angesichts des Sinnverlustes religiöser Rede dennoch nicht von Gott zu schweigen, plädiert Andreas Krebs, angeregt durch Ludwig Wittgensteins Spätphilosophie, für ein 'halbes Sagen, halbes Verstehen’, das sich in der Nähe zur Sprache der Poesie weiss – eine Gottesrede, die sich ihrer selbst nicht mehr sicher ist und gerade so Gott Gewicht zu geben sucht.
Als Baustein einer um den Eigennamen kreisenden Eschatologie entwirft Magdalene L. Frettlöh die Hoffnung auf eine als neuschöpferischen göttlichen Namensruf an die Toten verstandene Auferweckung. Diese schliesst Rettung wie Verwandlung des irdischen Lebens ein.
O autorze
Magdalene L. Frettlöh, Dr. theol., Jahrgang 1959, ist Professorin für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Dogmatik am Departement für Evangelische Theologie der Theologischen Fakultät der Universität Bern.
Andreas Krebs, Dr. theol., Jahrgang 1976, ist Assistenzprofessor für Systematische Theologie am Departement für Christkatholische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Bern.
Torsten Meireis, Dr. theol., Jahrgang 1964, ist Professor für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Ethik am Departement für Evangelische Theologie der Theologischen Fakultät der Universität Bern.