Die hier erstmals vollständig in deutscher Übersetzung vorliegenden Theologischen Traktate des 'letzten Römers’ und 'ersten Scholastikers’ Boethius (gest. 524) waren bislang allenfalls Kennern antiker und mittelalterlichen Denkens geläufig. Dabei bieten sie einen besonders guten Einblick in die Verfahrensweise, Möglichkeiten und Grenzen der Verquickung neuplatonischer Philosophie mit christlicher Dogmatik.
O autorze
Anicisius Manlius Severinus Boethius wurde um 480 n. Chr. in Rom geboren. Durch seine ersten Schriften ernannte ihn der Ostgotenkönig Theoderich zum Konsul und später Magister officiorum. Boethius wollte das griechische Geisteserbe bewahren, indem er es überlieferte. Er war Theologe und vor allem von der neuplatonischen Strömung geprägt. Er geriet in den Verdacht, eine gegen die Ostgotenherrschaft gerichtete Verschwörung von Anhängern des oströmischen Kaisers zu begünstigen. Daher wurde er verhaftet, als Hochverräter verurteilt und hingerichtet. Um 525 in der heutigen Provinz Bergamo starb Boethius.