Krankheit ist für jeden Menschen ein relevantes Thema. Was aber unter Krankheit zu verstehen ist, ist kontrovers und keineswegs festgelegt. Selbst die drei führenden Wissenschaften zum Thema sind sich uneins: Weder in der Medizin noch in der Psychologie gibt es eine eindeutige Definition von Krankheit und auch die Philosophie verhandelt seit ihren Anfängen unterschiedliche Modelle. Um Krankheit interdisziplinär begreifbar zu machen, wenden sich die Beiträger*innen jeweils bestimmten Aspekten von physischen und psychischen Krankheiten zu. Sie liefern so nicht nur ein Panorama einschlägiger Krankheitskonzepte, sondern zeigen auch, dass sich Krankheit nur als Vielfalt von Diskursen fassen lässt.
O autorze
Annette Sell (Prof. Dr. phil.), geb. 1964, ist Leiterin des DFG-Projekts »Krankheit um 1800« am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Eberhard Karls Universität Tübingen sowie apl. Professorin an der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der klassischen deutschen Philosophie und der philosophischen Anthropologie.