Jacobi und Kant verfolgen beide fundamental entgegengesetzte Konzepte und äußern dies auch in explizit kritischer Distanz zueinander. Sieht man jedoch genauer hin, wird die Konstellation zwischen den beiden »Reformatoren in der Philosophie« erst richtig interessant: In beinahe jeder Hinsicht, seien es Fragen der Epistemologie, der Metaphysik oder der Philosophie des Geistes, zeigt sich dann, dass man im Verhältnis zwischen Jacobi und Kant nicht einfach nur auf substantielle Differenzen, sondern auf eine eigentümliche Verbindung von Ferne und Nähe stößt. Beide teilen eine ganze Reihe von Überzeugungen, die sie allerdings ganz unterschiedlich begründen und sich darüber wiederum voneinander entfernen. Allein schon der 1789 geführte Briefwechsel zwischen Kant und Jacobi bietet für diese Beschreibung der Lage eine vorzügliche Quelle. Mit Beiträgen von Andreas Arndt, Brady Bowman, Majk Feldmeier, Catia Goretzki, Johannes Haag, Christoph Halbig, Gunnar Hindrichs, Walter Jaeschke, Oliver Koch, Peter Rohs, Birgit Sandkaulen, Stefan Schick und Ulrich Schlösser.
O autorze
Walter Jaeschke (geboren 1945, gestorben 2022) war Professor für Philosophie mit besonderer Berücksichtigung des Deutschen Idealismus an der Ruhr-Universität Bochum. Von 1998 bis 2016 war er Direktor des dortigen Hegel-Archivs. Er war Leiter und Herausgeber der Ausgabe »G.W.F. Hegel. Gesammelte Werke« (bis 2016 herausgegeben von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften) sowie der Werke- und der Briefwechsel-Ausgaben Friedrich Heinrich Jacobis.