In diesem Buch wird beschrieben, wie Forscher:innen in der Zeit des Kalten Kriegs die Meinungen von Expert:innen nutzten, um Prognosen über Entwicklungen von geopolitischer Bedeutung zu konstruieren. Am Beispiel der RAND Corporation, einer US-amerikanischen Denkfabrik mit engen Beziehungen zu Militär und Pentagon, analysiert der Autor die Entwicklung von zwei Prognosetechniken, der Delphi-Befragung und dem politischen Planspiel.
Auf der Grundlage von Archivrecherchen und Interviews untersuchen die Kapitel die Entwicklung dieser Techniken. Dabei wird freigelegt, wie zeitgenössische Sozialwissenschaftler:innen eine der zentralen Kategorien der Kultur des Kalten Krieges, nämlich jene der:s Expert:in, auffassten. Die damals entwickelten Methoden der Sozialprognose dienen somit als Quellen einer breiteren Erörterung des Stellenwerts von Wissen und Wissenschaft in der Gesellschaft zur Zeit des Kalten Kriegs.
Spis treści
1. Einleitung: Eine Kultur der Unsicherheit und ihre Experten – 2. Experten, Think Tanks und das heikle Gleichgewicht des öffentlichen Vertrauens. – 3 Die Weisheit der Gruppe: RAND’s First Experiments with Expert Prediction, 1947-1951.- 4. Negotiating Rules for the Game: Politische Spiele bei RAND, 1954-1956.- 5. Die Erkenntnistheorie des Orakels: Expertenmeinungen als wissenschaftliches Material.- 6.The Boredom of the Crowd: Das Langfristprognose-Delphi, 1963-1964.- 7. Schlussfolgerung: Die Stärke der epistemischen Hoffnungen.
O autorze
Christian Dayé ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Science, Technology and Society (STS) Unit der Technischen Universität Graz, Österreich.