In der zeitgenössischen Religionspädagogik spielt der Bildungsbegriff eine zentrale Rolle. In seiner in der deutschen Sprache einzigartigen Prägung verweist er auf den Bildbegriff, den wiederum Meister Eckhart (+1328) in das Zentrum seiner Mystagogie stellte. Die Arbeit untersucht den Zusammenhang von Bild und Bildung, indem sie gegenwärtige religionspädagogische Ansätze auf ihr Selbstverständnis hin befragt. Die Relecture der Mystagogie Meister Eckharts lässt die Rahmenbedingungen gegenwärtiger Religionspädagogik klar hervortreten und zeigt ihre unterschiedlich ausgeprägte Verwandtschaft mit einem Abbilddenken, das das Lehr- und Lernarrangement ausschließlich im Sinne einer Imitation erscheinen lässt. Durch die Entflechtung von Religion, Bildung und Didaktik kommt es zu einem neuen Verständnis von Bildungs- und Lernprozessen: Lehrer und Schüler sind im didaktischen Dreieck gleich, insofern sie ihre Vernunft am gemeinsamen Werk gebrauchen.
O autorze
Dr. des. Christian Fröhling ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen Frankfurt a. M. und Lehrer für kath. Religion und Philosophie in Ellwangen a. d. Jagst.