Dr. Fritz Pausenhofer und Martin Pichler, österreichische Exilanten in Berlin, sind ein ungleiches Paar. Idioten, Spinner, Epileptiker und Neurologen machen der Koryphäe zu schaffen, während Martin im Museum Touristen beaufsichtigt und Inspiration für seinen Roman sucht. Zweisamkeit finden sie beim Beobachten von Autounfällen, wenn Fritz von früher erzählt und Martin seine Wahnvorstellungen vergessen kann. Berlin ist im Niedergang, das Spiel geht dem Abpfiff entgegen. Zudem hat Fritz Leichen im Keller, an die er sich fast nicht mehr erinnert, bis sein Lebensgefährte sie literarisch ans Tageslicht holt.
O autorze
Christian Maurer, geboren 1966 in Leoben/Österreich, muss das Internat aus gesundheitlichen Gründen verlassen und besucht noch zwei weitere Gymnasien. Er hört Musik, liest, schreibt und verlässt die Schule letztlich ohne Abschluss. Der Weg nach Graz und später nach Wien an die Hochschule für Angewandte Kunst ist in Wahrheit eine Flucht, ein Befreiungsschlag. Die Hoffnung, seinen Lebensunterhalt mit Bildender Kunst bestreiten zu können, führt ihn im Sommer 89 eher zufällig nach Berlin, wo sich kurz darauf alles ändert. Der Aufbruch in eine ganz neue Ära bietet neue Chancen, mündet aber auch in einen gnadenlosen Konkurrenzkampf. Das zukünftige Leben ist vorerst uninteressant, alles spielt sich im Heute ab. Die Sorge, einfach weggeschwemmt zu werden, taucht erst Jahre später auf, als die Krankheit wieder außer Kontrolle gerät. Erst 2016 entscheidet er sich für einen Job im Museum, der zumindest regelmäßiges Einkommen verspricht und, wie sich später herausstellt, ausreichend Zeit zum Schreiben lässt. Er bringt endlich und erstmals nützliche Erfahrungen mit, weiß was es heißt, sich einem Publikum auszusetzen, Rückschläge einzustecken und sich gelegentlich unverstanden zu fühlen. Die ersten Bücher mag er noch nicht als Literatur bezeichnen, sondern als Anlauf für etwas Größeres.
Zwischen allen Lappen ist Ruh ist sein erster Roman.