Der Umgang mit dem Wald im 18. Jahrhundert wird oft vereinfacht dargestellt: Es herrscht das Bild von Landesherren vor, die mit klugen Forstgesetzen den Wald vor Übernutzung schützen wollten, aber einer uneinsichtigen Landbevölkerung gegenüberstanden, die mit ihrem Vieh und Brennholzbedarf die Baumbestände ruinierte. Ernst hinterfragt diese gängige Auffassung mit einer Fallstudie über Holzproduktion, Landwirtschaft und Jagd in den Mittelgebirgen Hunsrück und Eifel und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die existentielle Herausforderung der damaligen Zeit, die Waldentwicklung gesellschafts- und naturverträglich zu gestalten. Erstmalig erkennen wir dadurch das vielschichtige, multipolare Politik- und Konfliktfeld Waldentwicklung: Forstgesetze waren oft genug schlicht Ergebnis innerobrigkeitlicher Händel. Nachhaltigkeit und Holznot interessierten die Obrigkeit vornehmlich, um im Schatten dieser Begriffe die Waldbestände planmäßig 'versilbern’ zu können. Doch vor Gericht opponierte die Landbevölkerung kenntnis- und auch erfolgreich gegen dieses Doppelspiel. Damit kann Ernst beispielhaft für das Waldwesen die Wechselwirkungen zwischen Obrigkeit und Untertanen einerseits, Realität und Rhetorik andererseits herausarbeiten.
Christoph Ernst
Den Wald entwickeln [PDF ebook]
Ein Politik- und Konfliktfeld in Hunsrück und Eifel im 18. Jahrhundert
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Ein Politik- und Konfliktfeld in Hunsrück und Eifel im 18. Jahrhundert
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Język Niemiecki ● Format PDF ● Strony 418 ● ISBN 9783486832204 ● Rozmiar pliku 25.7 MB ● Wydawca De Gruyter ● Miasto Basel/Berlin/Boston ● Opublikowany 2014 ● Ydanie 1 ● Do pobrania 24 miesięcy ● Waluta EUR ● ID 6592690 ● Ochrona przed kopiowaniem Adobe DRM
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