Die Debatte um Bürgerbeteiligung bei Großprojekten hat deutlich an Fahrt aufgenommen. Ob Brücke, Stromtrasse oder Flughafen: Seit den Protesten gegen Stuttgart 21 und der 2010 erfolgten Schlichtung gibt es kaum noch ein strittiges Bauvorhaben, das nicht von der Forderung nach einem Mehr an Bürgerbeteiligung begleitet wird.
Der Handlungsdruck auf die Planungsverantwortlichen hat sich dadurch erhöht – mittlerweile ergreifen Politik und Wirtschaft die Flucht nach vorne. So entstehen vielerorts neue Formate des Dialogs. Doch wie reagieren die Bürgerinnen und Bürger auf das Angebot zum Gespräch? Welche Ansprüche machen sie geltend, welche Strategien verfolgen sie, und welche Erfahrungen nehmen sie mit? Nicht zuletzt: Wie verändert sich ihr Bild von Politik und Demokratie?
Christoph Hermann geht diesen Fragen am Beispiel der Bürgerinitiativen gegen den geplanten Tunnelbau am Fehmarnbelt nach. Regelmäßig treffen die dortigen Initiativen in einem Dialogforum auf Vertreter der Landesregierung, der Kommunalpolitik, von Unternehmen, Verbänden und Kammern – ein Labor der Demokratie im Kleinen.
O autorze
Christoph Hermann, Jahrgang 1986, studierte Politikwissenschaft und Soziologie in Göttingen und Aarhus. Von 2010 bis 2013 hat er am Göttinger Institut für Demokratieforschung vorrangig zu den Themen Bürgerproteste, freiwilliges Engagement und Parteien gearbeitet. Aktuell ist er im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig.