Soziale Konflikte sind Konflikte um Verteilungsfragen. Seit vielen Jahren bestimmen sie den demokratischen Streit. Politische Machtkonflikte haben sich um zwei Achsen geordnet – einmal um den Ausgleich zwischen (ökonomischer) Freiheit und (sozialer) Sicherheit; zweitens um ein progressives oder konservatives Verhältnis zu Liberalisierung und Pluralisierung. Das Kursbuch 215 kreist um diese Konflikte. Dietmar Dath erkundet in seinem Beitrag die soziale Frage aus der Perspektive einer ML-Lesart – aus der Perspektive des Marxismus-Leninismus. Seine Antwort zeigt, dass selbst diese Perspektive nicht eindeutig durchhalten kann, was man ihr und sie sich selbst zurechnet.
O autorze
Dietmar Dath, geb. 1970, Schriftsteller und Übersetzer, lebt in Freiburg und Frankfurt am Main. Er war Chefredakteur der Spex (1998-2000) und ist Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zuletzt erschien 'Gentzen oder: Betrunken aufräumen’.