Don De Lillos Meisterwerk nun im Kino
Als »Cosmopolis« 2003 erschien, wurde der Roman international als literarisches Meisterwerk gefeiert, das De Lillos Rang als einer der wichtigsten Autoren der Welt abermals unterstrich. Heute wirkt De Lillos Roman im Angesicht der weltweiten Finanzkrise beinahe prophetisch und ist aktueller denn je. David Cronenberg hat »Cosmopolis« nun mit Robert Pattinson und Juliette Binoche verfilmt. Die Geschichte: Eric Packer, 28 Jahre alt, ist ein reicher, gewissenloser Börsenspekulant. Unterwegs in seiner Stretchlimousine zu einem Friseurtermin, führt ihn sein Weg über die 47. Straße quer durch Manhattan. Das Herz von New York steht an diesem Frühlingstag im April 2000 kurz vor dem totalen Kollaps. Der amerikanische Präsident ist in der Stadt, gewalttätige Globalisierungsgegner demonstrieren und ein Sufi-Rapper wird unter großer Anteilnahme seiner Anhänger zu Grabe getragen. Mitten durch dieses Chaos schleicht Packer mit seinen Sicherheitsbeamten, seiner Frau, seiner Liebhaberin und seinem Leibarzt im Schritttempo voran, ohne wirklich vorwärts zu kommen – und am Ende seiner 24-stündigen Odyssee durch Manhattan verliert er mehr, als er sich je hat vorstellen können.
»Schwindelerregend intelligent geschrieben, ein irritierendes Buch von großer diagnostischer Qualität« (Frankfurter Rundschau)
O autorze
Frank Heibert, geboren 1960, übersetzt vor allem aus dem Englischen und Französischen, u.a. Werke von Don De Lillo, Richard Ford, Mark Twain, Neil La Bute und, zusammen mit Hinrich Schmidt-Henkel, Yasmina Reza. 2006 erschien sein Roman »Kombizangen«. 2012 wurde er mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.