Emilie Fontane erzählt ihr Leben als »Netzwerkerin« im Kreis der Prominenz ihrer Zeit.
Sie war weit mehr als die Abschreiberin der sämtlichen Werke ihres bis heute populären Schriftstellermannes: Emilie Fontane stand mit der kulturellen und politischen Elite jener Tage im Austausch. In ihren Briefen aus mehr als sechs Jahrzehnten spiegeln sich alle Stationen ihres Lebens und fügen sich zu einer facettenreichen Autobiographie zusammen. Sie wurde immer mehr zu der eigenständigen, ebenbürtigen Akteurin, die sich mit Stolz als »Dichterfrau« sah.
Gotthard Erler, dessen jahrzehntelange Forschung an der Verbreitung des Fontane’schen Werkes einen hervorragenden Anteil hat, erschließt die bislang größtenteils unveröffentlichte Korrespondenz und macht damit erstmals das Briefwerk Emilie Fontanes in seiner Breite zugänglich. Die neuen Dokumente erhellen zahlreiche unbekannte Details und erzählen die Emanzipationsgeschichte einer eindrucksvollen Frau des 19. Jahrhunderts.
»Ich weiß, Glück u. Unglück wechselt in jedes Menschen Leben ab.« EMILIE FONTANE, 1850.
O autorze
Emilie Fontane, geborene Rouanet, wurde 1824 als uneheliches Kind in Dresden geboren und von dem Berliner Globushersteller Wilhelm Kummer adoptiert. Zum Missfallen der Brautfamilie heiratete sie 1850 den »Habenichts« Theodor Fontane. Neben Haushalt und vier Kindern übernahm sie zahlreiche Aufgaben im Zusammenhang mit der Entstehung und Veröffentlichung der Werke ihres Mannes. Sie starb 1902 in Berlin.
Dr. Gotthard Erler ist Autor der Emilie-Fontane-Biographie »Das Herz bleibt immer jung« und Herausgeber zahlreicher Fontane-Editionen, u. a. begründete er die Große Brandenburger Fontane-Ausgabe, in deren Rahmen der 3-bändige »Ehebriefwechsel« erschien, auf dessen Grundlage er den Auswahlband »Die Zuneigung ist etwas Rätselvolles. Eine Ehe in Briefen« zusammenstellte.
Dr. Christine Hehle, Herausgeberin und Lektorin, war als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Theodor-Fontane-Archivs u. a. verantwortlich für die editorische Betreuung des erzählerischen Werkes innerhalb der Großen Brandenburger Ausgabe.