Der bildungspolitische Diskurs hat in den letzten Jahrzehnten einen radikalen Paradigmenwechsel erfahren: »Wettbewerb der Bildungsstandorte«, »Effizienzsteigerung«, »Arbeitsmarktfähigkeit «, so lauten die zentralen Schlagworte.
Unverändert gilt dagegen, dass Bildungssysteme zur Reproduktion sozialer Ungleichheiten beitragen. Das liberale Versprechen der Chancengleichheit durch Bildung ist längst ersetzt durch ein neues: Eigenverantwortliches, lebenslanges Lernen sichere die Arbeitsmarktfähigkeit. Leistungsmoral und Konkurrenz, aber auch die Angst vor sozialem Abstieg liefern den Nährboden für neue Lern- und Laufbahnbedürfnisse bis hin zum Selbstmarketing.
Die Finanzkrise heizt die Dynamik an. Spareinschnitte und Wirtschaftlichkeitsvorgaben setzen auch das öffentliche Bildungswesen dem Markt aus. Dieser entscheidet zunehmend, welche Bildung stattfindet und welche Kompetenzziele verfolgt werden.
O autorze
Autorinnen und Autoren der aktuellen Ausgabe: Eva Borst, Prof., Erziehungswissenschaftlerin, Ulrich Brand, Prof. für Politologie, Peter Dehnbostel, em. Prof. für Berufsbildungsforschung, Andreas Dietschi, Verein kritische Politik, Lilian Fankhauser, Gleichstellungsbeauftragte, Christine Goll, Sozialpolitikerin, Ausbildungsleiterin gewerkschaftliche Bildung, Ulrich Klemm, em. Prof., Eziehungswissenschaftler, Michael Krätke, Prof. für politische Ökonomie, Sibylle Künzli, Sozialisationsforschung, Hannes Lindenmeyer, Pädagoge, Ueli Mäder, Prof. für Soziologie, Véronique Polito, Zentralsekretärin Bildung, Thomas Ragni, Bildungsökonom, Regina Scherrer, Forschungszentrum Jugendentwicklung, Karl Weber, em. Prof. Uni Bern, Weiterbildungsforschung, und weitere