Die Jahre 1816/17 sahen eine der schlimmsten globalen Hungerkatastrophen der Neuzeit. Der Auslöser war ein Vulkanausbruch in Indonesien. Weltweit berichteten Zeitzeugen über Wetterkapriolen und widrigste Klimaverhältnisse. 1816 blieb als das 'Jahr ohne Sommer’ in Erinnerung. Anhaltende Regenfälle führten zu massiven Ernteeinbussen. Das Getreide verrottete auf den Äckern, und im Herbst mussten die Kartoffeln aus dem Schnee gegraben werden. Die Hungerkrise des Jahres 1817 ist als geschichtliches Thema ebenso faszinierend wie bedeutsam. Hier zeigen sich die Auswirkungen einer globalen Naturkatastrophe auf verschiedene Regionen und Gesellschaften – mit allen wirtschaftlichen und demographischen Folgen, mit Not und Leidenserfahrungen, mit sozialen Protesten und Unruhen, aber auch mit Hilfsaktionen, mit politischen und religiösen Bewältigungsversuchen.Der Band des Arbeitskreises für interregionale Geschichte des mittleren Alpenraums beleuchtet die Ursachen, den Ablauf und die Folgen dieser Krise. Der räumliche Fokus liegt auf Graubünden, Liechtenstein, St. Gallen, Tirol und Vorarlberg. Diese Gebiete waren auf der Alpennordseite mit am stärksten betroffen.
O autorze
Fabian Frommelt, 2001 bis 2008 Redaktionsleiter beim Historischen Lexikon des Fürstentums Liechtenstein, seit 2008 Forschungsbeauftragter am Liechtenstein-Institut in Bendern/FL. Florian Hitz, seit 2004 am Inst. f. Kulturforschung Graubünden, seit 2012 Präsident der Historischen Gesellschaft Graubünden. Michael Kasper, seit 2017 stv. Obmann des Geschichtsvereins Region Bludenz; seit 2007 wiss. Mitarb. am Inst. f. Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Univ. Innsbruck. Christof Thöny, seit 2001 Gründungsobmann des Museumsvereins Klostertal, Organisation zahlreicher kultureller und wissenschaftlicher Projekte.