Ein virtuoser Künstlerroman über die Gefahren der Obsession und die Grenzen der literarischen Bewältigung.
Feridun Zaimoglu erzählt die Geschichte eines Autors, der sich vornimmt, Adolf Hitler zum Protagonisten seines neuen Buches zu machen. Was als normale Recherche beginnt, entwickelt sich schnell zu einer zerstörerischen Besessenheit. Die Reise an Hitlers Schauplätze – von den Bayreuther Festspielen über München bis zum Obersalzberg – wird zu einem surrealen Fiebertraum, der den Autor immer tiefer in die Gedankenwelt seines Protagonisten hineinzieht.
Gleichzeitig ist es eine Reise zurück in seine eigene Vergangenheit, in die Stadt Dachau Mitte der 1980er Jahre, wo er unweit des ersten von den Nationalsozialisten errichteten KZs zur Schule ging. In Kiel, an seiner Schreibmaschine, versucht er verzweifelt, seine Figur literarisch zu entfesseln und zugleich zu bannen – und verliert dabei Schritt für Schritt die Kontrolle über sein Projekt und sich selbst.
»Bewältigung« ist ein eindringlicher Roman über die schmale Grenze zwischen künstlerischer Besessenheit und selbstzerstörerischer Obsession, über die Herausforderungen der Aufarbeitung und die Frage, ob es Stoffe gibt, die sich der literarischen Bewältigung entziehen.
O autorze
Feridun Zaimoglu, geboren 1964, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er studierte Kunst und Medizin in Kiel, wo er seitdem als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker arbeitet. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet. Nach »Leyla«, »Liebesbrand«, »Siebentürmeviertel«, »Evangelio« und »Die Geschichte der Frau« erschien zuletzt sein Roman »Bewältigung«.