Nach zwanzig Jahren in Japan kehrt der Kulturwissenschaftler Florian Coulmas nach Deutschland zurück – und ist entsetzt. In Deutschland hat sich eine ausgesprochen ruppige Form des Zusammenlebens breit gemacht. Überall trifft er auf muffige Kaltschnäuzigkeit, dreisten Grobianismus und aggressive Rechthaberei.
Die Deutschen schreien. Oder sie nörgeln. Oder sie belehren. Und niemand weiß mehr sicher, was sich «schickt».
Mit Charme und Schwung präsentiert der Autor seine oft umwerfend komischen Beobachtungen: Blitzlichter auf Alltagsszenen im Kindergarten, in der Schule, im Supermarkt, auf der Straße zwischen Fahrradrüpeln und Autoegomanen oder auf deutschen Ämtern. Immer wieder ergibt sich der «Papalagi-Effekt»: Der Blick von außen zeigt uns das Gewohnte im Zerrspiegel. Wir lachen – und werden nachdenklich.
O autorze
Florian Coulmas, 1949 in Hamburg geboren, kam zum ersten Mal 1971 während des Studiums nach Japan, wo er später an einer der großen Hochschulen in Tokyo lehrte. 1999 kehrte er nach Deutschland zurück. Er ist Professor für Sprache und Kultur des modernen Japan an der Universität Duisburg-Essen.