»Kultur« ist zu einer respektierten Kategorie in der Analyse des Alters avanciert. Künstlerische und kreative Praktiken haben in der nachberuflichen Lebensphase als Element der Neugestaltung des Alters eine immense Bedeutung. Gleichzeitig nehmen ältere Menschen im institutionalisierten Kultursektor als homogenisierte Publikumsgruppe und wenig beachtete Kulturschaffende eine marginalisierte Position ein. Auf Basis von aktuellen Forschungsergebnissen verdeutlichen die Autor*innen, unter welchen Bedingungen eine vermeintliche Kulturalisierung des Alters stattfindet, welche Potenziale kulturelles Handeln im Alter birgt und welche Prekaritäten, Risiken und Unsicherheiten eine »neue Kultur des Alterns« befördert.
O autorze
Vera Gallistl ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin post-doc am Kompetenzzentrum für Gerontologie und Gesundheitsforschung der Karl Landsteiner Privatuniversität Krems sowie am Arbeitsschwerpunkt Familie, Generationen, Lebenslauf am Institut für Soziologie der Universität Wien tätig. Für ihre Dissertation »Orchestrating Aging – Doing Age in the Field of Cultural Production« wurde sie mit dem sowi:doc Award 2021 der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Wien für herausragende Nachwuchswissenschafter*innen ausgezeichnet. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich u.a. mit einer praxeologischen Bestimmung des Alter(n)s, Perspektiven der Kulturgerontologie sowie einer kritischen Erforschung der Digitalisierung im Alter.