Die dritte INDES-Ausgabe des Jahres 2013 widmet sich dem Begriffspaar »Rausch & Rationalität«: Ob in der Politik oder in der Freundschaft, beim Essen oder in der Musik, ob im Krieg, im Glauben oder bei der Arbeit und in der Freizeit – rauschhafte Erlebnisse haben schon immer Personen geprägt und Gesellschaften mitgeformt. Im Kleinen wie im Großen: Sie können der Treibstoff einzigartiger Leistungen sein, jedoch auch in wahnhafte Übersteigerungen führen. Wie viel Rausch tut gut? Und umgekehrt: Wie viel Vernunft ist »richtig«? Gibt es gar so etwas wie den berechneten Rausch und die rauschhafte Ratio? Das sind einige Fragen, denen sich INDES in einem Schwerpunkt annimmt. Darin fragt INDES danach, ob Vertrauen und Freundschaft in der Politik vernünftig sind, erörtert, über wie viel Leidenschaft und wie viel Sachlichkeit heutige Politiker-Generationen verfügen und entdeckt dass, dass Essen und Trinken – Völlerei und Verzicht – rauschhafte Quellen der Mächtigen sein können. Darüber hinaus nähert sich INDES grundlegend der Frage, wie über Rausch gesellschaftliche Debatten ablaufen und stellen mit Robert Pfaller einen Philosophen vor, der dezidiert die Meinung vertritt, die pure Vernunft darf niemals siegen. Am Beispiel Ernst Jüngers wird sichtbar, wie Denken, Schreiben und Leben im Rausch zusammenfallen.Ein weiterer Fokus dieser Ausgabe wird, anlässlich der Bundestagswahl, den Zustand der Demokratie ausführlich betrachten. Franz Walter, Danny Michelsen und Ingolfur Blühdorn werfen vor allem skeptische Blicke auf die gegenwärtige demokratische Verfasstheit und skizzieren eine gefährliche Lage.
O autorze
Prof. Dr. Franz Walter war bis 2017 Direktor des Göttinger Instituts für Demokratieforschung. Er ist einer der profiliertesten deutschen Parteienforscher.