Von der Entstehung technischer Analogmedien im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart digitaler Medienpraktiken hinein ist eine Vielzahl dokumentarischer Formen entstanden. Im Zentrum dieses Bandes steht die Frage nach den Operationen, die im Rahmen unterschiedlicher Institutionen und Praktiken auf je spezifische Weise bild-, text- und tonmediale Elemente arrangieren, um so die Lesbarkeit, den Aussagewert und die Machtwirkungen des Dokumentierten zu steuern. Verschiedene Leitkonzepte spielen dabei eine zentrale Rolle: Das Dokumentarische 2.0 in den diversen Praktiken ubiquitärer Selbstdokumentation, etwa in Social Media (Neodokumentarismus), sowie das Dokumentarische zweiter Ordnung, das sich in kritischer Weise auf die Objektivitäts- und Evidenzansprüche dokumentarischer Wahrheiten bezieht und sie »gegendokumentarisch« unterläuft.
O autorze
Friedrich Balke (Prof. Dr.) ist Professor für Medienwissenschaften unter besonderer Berücksichtigung der Theorie, Geschichte und Ästhetik bilddokumentarischer Formen. Er
ist Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs »Das Dokumentarische. Exzess und Entzug«.
Oliver Fahle (Prof. Dr.) ist Professor für Filmwissenschaft mit dem Schwerpunkt Filmtheorie und Filmästhetik am Institut für Medienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. Er gehört zu den beteiligten Wissenschaftlern des DFG-Graduiertenkollegs »Das Dokumentarische. Exzess und Entzug«.
Annette Urban (Jun.-Prof. Dr.) ist Juniorprofessorin für Kunstgeschichte der Moderne mit dem Schwerpunkt Fotografie und neue Medien am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum. Sie gehört zu den Beteiligten Wissenschaftlerinnen des DFG-Graduiertenkollegs »Das Dokumentarische. Exzess und Entzug«.