Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Europas – Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, 3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Studienbrief „Die Gegenwart Alteuropas: Antike, Mittelalter und Frühe Neuzeit im historischen Horizont der Nachkriegszeit“ stellt die unterschiedlichen Entwicklungen der Geschichtswissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik dar.
In dieser Hausarbeit sollen diese Entwicklungen am Beispiel der Hussitenkriege untersucht werden. Es geht dabei nicht um die Ereignisse selbst, sondern – wie es im Studienbrief zum Begriff des „historischen Horizontes“ heißt – darum, welches Bild von den Ereignissen die Historiker jeweils entwerfen und an die Gesellschaft zur Ausbildung ihres Horizontes weitergeben.
Das Thema der Hussitenkriege wurde gewählt, weil das Hussitentum „eine Mischung von religiösen, nationalen und socialpolitischen Ideen“ ist und daher sehr unterschiedliche Interpretations- und Einordnungsmöglichkeiten bietet. Welche dieser Möglichkeiten von den Historikern in Ost und West jeweils gewählt wurden, bzw. welcher Ton im genannten „Dreiklang“ jeweils hervortritt, soll anhand folgender Detailfrage herausgearbeitet werden:
Welche Ziele und Motive werden den Hussiten als Kriegspartei in der jeweiligen Darstellung zugeordnet?
Oder, anders gefragt:
Kämpfen die Hussiten in der jeweiligen Darstellung primär
– als Sozialrevolutionäre
– als tschechische Nationalisten oder
– als Aktivisten einer religiösen Erneuerungsbewegung?
O autorze
Gerhard Schmidt (geb. 1972) studierte zunächst Betriebswirtschaft, wandte sich aber nach einer 17-jährigen Berufstätigkeit in der Versicherungsbranche den Kulturwissenschaften (Geschichte und Literatur) zu.
Nach seinem Bachelor-Abschluss an der Fernuniversität in Hagen (2017) begann er dort einen Master-Studiengang Geschichte, den er 2019 mit Erfolg abschloss. Seit Februar 2022 ist er Lehrer für Geschichte und Deutsch.
Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.