’Kleider machen Leute’ ist eine Novelle des Schweizer Dichters Gottfried Keller. Erstmals 1874 im zweiten Band der Novellensammlung Die Leute von Seldwyla erschienen, gehört sie zu den bekanntesten Erzählungen der deutschsprachigen Literatur, diente als Vorlage für Filme und Opern und gilt als Musterbeispiel für die Stilrichtung des poetischen Realismus.
Die Geschichte handelt von dem Schneidergesellen Wenzel Strapinski, der sich trotz Armut gut kleidet. Er gelangt in eine fremde Stadt namens Goldach und wird dort wegen seines Äußeren für einen polnischen Grafen gehalten.
O autorze
Gottfried Keller (1819 -1890) war ein Schweizer Dichter und Politiker. Wegen eines Jugendstreiches von der höheren Schulbildung ausgeschlossen, trat er eine Lehre an, um Landschaftsmaler zu werden. Unter dem Eindruck der politischen Lyrik des Vormärz entdeckte er sein dichterisches Talent. Zur gleichen Zeit beteiligte er sich an der militanten Bewegung, die 1848 zur staatlichen Neuordnung der Schweiz führte. Gottfried Keller beschloss sein Leben als erfolgreicher Schriftsteller. Seine Lyrik regte eine Vielzahl von Musikern zur Vertonung an, mit seinen Novellen 'Romeo und Julia auf dem Dorfe’ und 'Kleider machen Leute’ hatte er Meisterwerke der deutschsprachigen Erzählkunst geschaffen. Schon zu seinen Lebzeiten galt er als einer der bedeutendsten Vertreter des bürgerlichen Realismus.