»Die Idee war sehr einfach. Wir wollten ein langes Gespräch führen (und aufzeichnen), in derselben Weise, in der wir das im Laufe der Zeit in der Werkstatt in Behlendorf öfter getan hatten, wenn wir uns beim Tee und von Pfeifenrauch umhüllt über die Brüder Grimm und Andersen unterhielten, die neuen Radierungen zu den alten Hundejahren anschauten und Zeichnungen von der jüngsten Reise nach Møn, ohne dass uns Zeitdruck oder Moderationspflichten disziplinierten. Wir wollten also ohne besondere Absichten und Themenvorgaben reden, geleitet lediglich von dem gemeinsamen Wunsch, der Reduktion des Dichters Grass auf die Figur eines politischen Kommentators zu entkommen – zu der er selbst mehr als gewollt beigetragen hatte – und von seinem Werk zu sprechen, das Märchenhaftes und Phantastisches, Kunst-Lust und Spielfreude mit einer dezidiert politischen Zeitwahrnehmung verband.« Heinrich Detering
O autorze
Heinrich Detering, geboren 1959, studierte Germanistik, Theologie, Philosophie und Skandinavistik in Göttingen, Heidelberg und Odense. Nach Lehrtätigkeiten in München und Kiel ist er seit 2005 Professor für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zur deutschen, skandinavischen und amerikanischen Literatur und Gedichte. 2009 erhielt Detering den Leibniz-Preis der DFG. Seit 2011 ist er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.