Der u. a. mit dem Grimme-Preis (1968, 1992) ausgezeichnete Drehbuchautor und Regisseur Rainer Wolffhardt (Jg. 1927) war in den 1950-er Jahren als Schauspieler und Regieassistent bei H. Schweikart, F. Kortner und B. Brecht tätig. Von 1957 bis 1963 arbeitete er als festangestellter Fernsehregisseur für den Süddeutschen Rundfunk, danach als freier Regisseur vor allem für Radio Bremen, das ZDF und den Bayrischen Rundfunk.
Wolffhardt hat insbesondere Fernsehspiele und -filme mit politischem, zeitkritischem oder historischem Hintergrund vorgelegt, darunter zahlreiche Literaturbearbeitungen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören „Der Hauptmann von Köpenick“ (1960), „Sansibar“ (1961), „Schweyk im Zweiten Weltkrieg“ (1961) „Die Berliner Antigone“ (1968), „Jugend einer Studienrätin“ (1972), „Haus ohne Hüter“ (1974), „Martin Luther“ (1983) und die Serie „Löwengrube“ (1989-1992).
Der Band vereinigt exemplarische Studien zu einzelnen Werken Rainer Wolffhardts, die aus einem Symposium an der Universität Flensburg hervorgegangen sind. Zugleich startet hiermit die von Günter Helmes herausgegebene neue Studienreihe 'Flensburger Studien zur Medien- und Kulturwissenschaft’ im Igel Verlag.
O autorze
Günter Helmes, Professor für Neuere Deutsche Literatur, Medienwissenschaft und deren Didaktik an der Universität Flensburg, wurde mit einer Studie über Robert Müller promoviert und habilitierte sich mit einer Arbeit über die Poetik des naturalistischen Romans. Er edierte unter anderem Schriften von Richard Beer-Hofmann, Gabriele Reuter, Hermann Bahr und Theodor Weißenborn und legte zahlreiche Sammelbände und Beiträge zur Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vor.