Die Belastungen von Angehörigen, insbesondere von Partnern psychisch kranker Menschen, berühren viele Ebenen und erweisen sich als schwerwiegend und individuell verschieden. Folgen der Belastungen zeigen sich in somatischen und psychischen Beschwerden der Angehörigen und der daraus resultierenden eigenen Inanspruchnahme von medizinischer Versorgung und Rehabilitation, wie die im Buch vorgestellte Untersuchung zeigt. Sie bildet die Grundlage für die Entwicklung eines Gruppenangebots für Lebenspartner, das die soziale Unterstützung untereinander fördert und konkrete Hilfen für den Übergang ins Selbstmanagement oder in eine selbstorganisierte Gruppe gibt.
Das Manual richtet sich an Psychologen, Ärzte oder Sozialarbeiter, die als Gruppenleiter in psychiatrischen Versorgungs- oder Rehabilitationseinrichtungen, in psychiatrische Krankenhäusern oder Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern, Tageskliniken oder ambulanten Einrichtungen arbeiten.
Spis treści
Teil I
1. Adressaten des Manuals 8
2. Belastungen von Partnern psychisch Kranker: Bestandsaufnahme aus quantitativer und qualitativer Perspektive sowie Interventionsmöglichkeiten 10
2.1 Stichprobe 11
2.2 Ergebnisse 12
2.2.1 Belastungsfolgen unter quantitativen Gesichtspunkten 12
2.2.2 Belastungsfolgen unter qualitativen Gesichtspunkten 15
3. Konzeption eines selbstmanagementorientierten Unterstützungsangebots für Angehörige 19
3.1 Exkurs: Konzeptuelle und methodische Aspekte in der Angehörigenarbeit 19
3.2 Inhaltliche Konzeption und Schwerpunkte des Unterstützungsangebots 25
4 Inanspruchnahme oder welche Aspekte spielen für die Entscheidung zur Teilnahme an einem Unterstützungsprogramm für Lebenspartner psychisch Kranker eine Rolle? 30
4.1 Ergebnisse 31
4.2 Zusammenfassung 35
5 Evaluation 37
5.1 Vorläufige Ergebnisse 37
6. Zusammenfassung 39
Teil II: Anregungen für Gruppenleiter
7. Ich darf auch mal an mich denken! – Ein Vorschlag für ein Unterstützungsprogramm für Angehörige, deren Lebenspartner an einer Depression erkrankt ist 44
7.1 Technische Informationen 44
7.2. Grobstruktur eines Termins 46
7.3 Das Programm im Einzelnen 54
1. Termin: Kennenlernen/Joining 55
2. Termin: Information I – Krankheitsmodelle 65
3. Termin: Information II: Behandlungsansätze/Rehabilitation 82
4. Termin: Stressmanagement I 91
5. Termin: Umsetzung in den Alltag 98
6. Termin: Stressmanagement II/Entspannung 101
7. Termin: Genusstraining 106
8. Termin: Belastungsmanagement 112
Informations-Alternative: 1. Sorgenmanagement 114
Informations-Alternative: 2. Spezifische Angehörigen-Sorgenthemen:
Suizidalität 117
Informations-Alternative: 3. Alltagsorganisation 118
Informations-Alternative: 4. Umgang mit Symptomen:
Beeinflussen vs. Aushalten 119
Informations-Alternative: 5. Nicht abschalten können 121
Informations-Alternative: 6. Selbstsicherheit 122
9. Termin: Kommunikation in der Partnerschaft I 125
10. Termin: Kommunikation in der Partnerschaft II 129
11. Termin: Krisenpläne & Selbsthilfefocussierung 130
12. Termin: Krisenplan, offene Themen & Selbsthilfefocussierung 137
13. Termin: Boostersitzung/Wiederholung 140
8. Literatur 147
9. Anhang und Materialsammlung 153
10. Danksagung 158
O autorze
Bettina Wittmund, Dr. med., ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Sie war zum Zeitpunkt der Programmentwicklung Oberärztin in der Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie am Universitätsklinikum Leipzig und arbeitet derzeit als Chefärztin in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Südharz-Krankenhauses Gmb H in Nordhausen. Sie ist Lehrtherapeutin und Dozentin am Institut für Psychologische Therapie (IPT), Fachbereich Verhaltenstherapie in Leipzig, hat eine Ausbildung in systemischer Familientherapie und Verhaltenstherapie sowie in systemischer Supervision und Organisationsberatung.
Hans-Ulrich Wilms, Dr. phil., ist Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut mit Fachkunde in Verhaltenstherapie. Er war von 1997–2002 psychologischer Leiter der verhaltenstherapeutischen Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie am Universitätsklinikum Leipzig und arbeitet derzeit u.a. als Ausbildungsleiter und Dozent am Institut für Psychologische Therapie, Fachbereich Verhaltenstherapie in Leipzig. Zusammen mit Bettina Wittmund war er an der Entwicklung verhaltenstherapeutisch-systemischer Gruppenkonzepte beteiligt, u. a. einem Gruppenprogramm zur Behandlung von Angsterkrankungen, das in dem Buch »Ein bisschen Angst hat schließlich jeder …« (Wilms, Wittmund & Mory 2004) veröffentlicht wurde.
Nadine Bull ist Diplom-Psychologin und seit 2000 an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie des Universitätsklinikums Leipzig tätig, zunächst in der Spezialsprechstunde für Angsterkrankungen im Rahmen der verhaltenstherapeutischen Ambulanz, wo sie an der Durchführung und Evaluation von Gruppenbehandlungen beteiligt war. Seit 2002 ist Frau Bull schwerpunktmäßig mit der Organisation, Durchführung und Evaluation von Angehörigengruppen im Rahmen des Forschungsprojekts »Belastungsbezogene Interventionen für Partner psychisch kranker Menschen – Optimierung von Kontextfaktoren in der Rehabilitation« betraut.
Matthias C. Angermeyer, Jahrgang 1941, Prof. Dr. med., 1987 – 1995 Leiter der Abteilung Psychologische Soziologie am Zentrum für Seelische Gesundheit Mannheim, 1995 Gastprofessor an der Columbia University in New York, seit Oktober 1995 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der Universität Leipzig.