Schon Mitte des 19. Jahrhunderts galt Kant weithin als Autorität jeglichen wissenschaftlichen Philosophierens. In einer Zeit, in der die Universitätslandschaft in Deutschland durch vielfältige politische, kulturelle und akademische Transformationen geprägt war, sollte Kant, so der Neukantianer Otto Liebmann, als eine Art Ordnungsinstanz fungieren. Liebmanns Aufruf 'Zurück zu Kant’ folgte aber nicht etwa eine Vereinheitlichung des Diskurses. Ganz im Gegenteil beriefen sich Autoren der gegensätzlichsten Positionen auf die kantische Philosophie: Materialisten, Spiritisten, Okkultisten, Monisten, lutherische Theologen, Sozialisten und die in diesem Kontext entstehende 'neukantianische’ Fachphilosophie. Die Vielfalt der Kantdeutungen im fin de siècle wird in der heutigen Philosophiegeschichtsschreibung in ihrer ganzen Breite wenig thematisiert. Gerade vor dem Hintergrund dieser Vielfalt entstanden jedoch maßgebliche Institutionen, die die Kantrezeption bis heute bestimmen: die Kant-Studien, die Kant-Gesellschaft und die Akademie-Ausgabe von Kants Gesammelten Werken. In den Beiträgen des vorliegenden Bandes werden verschiedene Rezeptionskontexte und Autoren um 1900 vorgestellt.
Hauke Heidenreich & Friedemann Stengel
Kant um 1900 [PDF ebook]
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Język Niemiecki ● Format PDF ● Strony 281 ● ISBN 9783110758801 ● Redaktor Hauke Heidenreich & Friedemann Stengel ● Wydawca De Gruyter ● Opublikowany 2022 ● Do pobrania 3 czasy ● Waluta EUR ● ID 9441237 ● Ochrona przed kopiowaniem Adobe DRM
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