»Ich ficke zu viel« – trotz dieser Selbsterkenntnis tritt Leon, Alpha Player des Teams Berlin, noch einmal mit an zu den 2028 in Kopenhagen stattfindenden Weltmeisterschaften der International Federation for Competition Sex. Gemeinsam will man zum vierten Mal den Titel holen, während draußen vor dem hochgesicherten Veranstaltungsort die Eiferer einer restriktiven neuen Welt demonstrieren. Was aber hatte den unerreichten Superstar seines Sports dazu bewogen, kurz vorher wochenlang vom Erdboden zu verschwinden? Fans und Medien hatten ihn bereits für tot erklärt. Und wie ist sein heimliches Bekenntnis zu verstehen, er sei in Shasha alias Sally Cellar verliebt, seine wichtigste Teampartnerin, mit der er nach sportlichen Kriterien x-mal täglich verkehrt? In einer Welt, aus der aller Rausch der Erotik verschwunden ist und Sex kein Geheimnis mehr hat, muss es zwangsläufig zum Äußersten kommen, um Liebe zu zeigen. Mit dem ganzen Reichtum seiner Mittel entwirft Helmut Krausser eine radikal-romantische Zukunftsgeschichte.
O autorze
Helmut Krausser, geboren 1964 in Esslingen, schreibt Romane, Erzählungen, Lyrik, Tagebücher, Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher und komponiert Musik. Von ihm erschienen u.a. »Fette Welt« (1992), »Melodien oder Nachträge zum quecksilbernen Zeitalter« (1993), »Thanatos« (1996), »Der große Bagarozy« (1997), »UC (Ultrachronos« (2003), »Eros« (2006), »Die kleinen Gärten des Maestro Puccini« (2008), »Einsamkeit und Sex und Mitleid« (2009), »Die letzten schönen Tage« (2011), »Nicht ganz schlechte Menschen« (2012), »Gebrauchsanweisung für den FC Bayern München« (2015), »Alles ist gut« (2015), »Geschehnisse während der Weltmeisterschaft« (2018) und zuletzt der Lyrikband »Glutnester« (2021) sowie die Romane »Trennungen. Verbrennungen« (2019), »Für die Ewigkeit. Die Flucht von Cis und Jorge Jega« (2020) und »Wann das mit Jeanne begann« (2022). Mehrere seiner Bücher wurden verfilmt und seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er lebt in Berlin.