Das Abschied-nehmen-müssen ist ein Grundmotiv menschlichen Lebens. Mit der Vergeschichtlichung der Zeit und der Dynamisierung der Geschichte multiplizieren sich die Formen und Gründe des Abschiednehmens. So haben die Katastrophen des 20. Jahrhunderts die Reflexionsfigur des Abschieds grundsätzlich verändert. Vertreibung und Tod sind das neue Massenschicksal. Die Inkommensurabilität des Todes im Gefolge des Holocaust verlangt nach einem neuen, radikalen Nachdenken über den Abschied.
O autorze
Matthias Bormuth, Dr. med., Heisenberg-Professur für vergleichende Ideengeschichte, Institut für Philosophie der Carl-von Ossietzky-Universität Oldenburg.
Hermann Haarmann, Dr. phil., habil., Professor (em.), derzeit Seniorprofessor für Kommunikationsgeschichte/Medienkulturen, Direktor des Instituts für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften, Stellvertretender Direktor des Instituts für Kultur- und Medienmanagement (beide Institute an der Freien Universität Berlin).