Das System der Fleischindustrie ist implodiert – wegen der Corona-Pandemie mussten große Schlachthöfe zeitweise schließen oder können nur mit verminderter Kapazität arbeiten. Seit Monaten stauen sich daher Hunderttausende Mastschweine in den Ställen, mit Tierwohl ist das schon lange nicht mehr vereinbar. Der Preis für Schweinefleisch ging in den Sturzflug, betroffene Landwirte wissen nicht mehr ein und aus.
Anders in der ökologischen Landwirtschaft. Der Handel kauft immer mehr Bio-Fleisch. Abnahme zu fairen Preisen oft garantiert. Doch auch die Bio-Branche ist von großen Konzernen abhängig und teilweise eng mit ihnen verflochten. Tönnies ist Deutschlands größter Hersteller von Bio-Schweinefleisch – ausgerechnet das Unternehmen, das in den vergangenen Jahren zum Sinnbild für die Probleme der Fleischindustrie geworden ist.
Sollte sich die Bio-Branche emanzipieren? Kann sie das überhaupt? Bricht nun die Renaissance für regionale Schlachthöfe an?
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O autorze
Jens Brehl wurde 1980 in Fulda geboren. Als freier Journalist, Buchautor und Herausgeber des Onlinemagazins 'über bio’ (https://www.ueber-bio.de) widmet er sich am liebsten der ökologischen Landwirtschaft und der Bio-Branche. Für lokale und überregionale Magazine berichtet er darüber hinaus regelmäßig über weitere Ökothemen, Medien und mehr. Im Oktober 2020 erschien im oekom verlag 'Für unsere Zukunft – Wie Bio-Pioniere die Welt verändern’. Für sein Buch 'Regionale Biolebensmittel – Gesundes und Köstliches aus Fulda, Rhön, Vogelsberg und Nordhessen’ erhielt er 2016 den Salus-Medienpreis in der Kategorie Sonderpreis.