»Tut mir leid, aber da bin ich gerade am Nordpol!« – Die beste Ausrede aller Zeiten, wenn man keine Lust hat, auf die achtzigste Geburtstagsfeier von Tante Ingeborg zu gehen. Noch besser kommt diese Ausrede, wenn sie nicht einmal gelogen ist. Das Schönste an meinem Dasein als Polarforscher: Ich kann ein halbes Jahr fast ohne menschliche Gesellschaft verbringen. Fast. Wäre da nicht mein Kollege. Wie soll ich mich bitte am Rande der Welt entspannen und in Ruhe meiner Arbeit nachgehen, wenn er überall seine Socken verstreut und unter der Dusche die größten Schlagerhits für Bartenwale umdichtet? Und dabei leider auch noch so nervig-charmant daherkommt, dass ich mich nicht traue, ihn den Eisbären zum Fraß vorzuwerfen? Ich sehe schon: Es liegt ein langer, harter Winter vor uns …
O autorze
»Fantasie ist wie ein Buffet. Man muss sich nicht entscheiden – man kann von allem nehmen, was einem schmeckt.« Getreu diesem Motto ist Jona Dreyer in vielen Bereichen von Drama über Fantasy bis Humor zu Hause. Alle ihre Geschichten haben jedoch eine Gemeinsamkeit: Die Hauptfiguren sind schwul, bi, pan oder trans. Das macht sie zu einer der vielseitigsten Autorinnen des queeren Genres.