Raum und Literatur sind untrennbar verbunden: Nicht nur gibt es Räume in der Literatur, sondern Literatur macht Raum, konstruiert Raum, ist selbst Raum. Im Gegensatz zu den bisher vorliegenden transdisziplinären Versuchen wissenschaftlicher Erfassung von Räumlichkeit geht das Handbuch Literatur & Raum synoptisch wie systematisch von spezifisch literaturwissenschaftlichen Überlegungen zur Räumlichkeit als seinem disziplinären Ausgangspunkt aus, um diese sodann hinsichtlich der spezifisch literarischen Leitkategorien 'Reflexivität’ und 'Produktivität’ zu erproben: Systematisch wird der Zusammenhang von Literatur und Raum dabei anhand von Modellen bzw. Theorien dargestellt, analytisch anhand von Einzelparadigmen aus unterschiedlichen Literaturen sowie Kulturen von der Antike bis zur Gegenwart erkundet und erprobt. Auf diese Weise leistet das Handbuch nicht nur erstmalig eine umfassend systematische Darstellung des Problemfeldes aus literaturwissenschaftlicher Sicht, sondern es liefert zudem eine Bestandsaufnahme literarischer Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten von Räumlichkeit und darüber hinaus auch mit den in Texten konkret modellierten Räumen aus historischer Perspektive.
O autorze
Jörg Dünne, Univ. Erfurt; Andreas Mahler, FU Berlin