Die Digitalisierung prägt und transformiert unser alltägliches Leben zunehmend; eine digitale Lebenswelt entsteht. Sie ist in ihrer Komplexität nicht mehr rein technik- oder medienphilosophisch zu verstehen, sondern bedarf eigener «Kategorien der Digitalität», die in diesem Essay entwickelt werden. Dazu grenzt sich der Autor von spekulativen Positionen ab, welche die Entwicklung der Digitalisierung derart aufladen, dass daraus utopische Science-Fiction-Szenarien werden. Denn die digitale Lebenswelt sollte nicht nur als eine technologische Innovation verstanden werden, sondern als eine neue ontologische Struktur, die es philosophisch zu erkunden und zu begreifen gilt.
O autorze
Jörg Noller promovierte über das Freiheitsproblem nach Kant und habilitierte sich mit einer Arbeit über personale Lebensformen. Momentan vertritt er einen Lehrstuhl für Praktische Philosophie an der Universität Konstanz. Er ist Verfasser zahlreicher Monographien, darunter Gründe des Bösen. Ein Essay im Anschluss an Kant, de Sade und Arendt (Schwabe 2019).