Inspector Alan Grant von Scotland Yard muss mit einem gebrochenen Bein das Bett hüten – und fühlt sich wie im Gefängnis. Erbärmlicher noch, denn im Krankenhaus ist Haftverkürzung selbst bei guter Führung ausgeschlossen. Beinahe so demütigend wie die Erinnerung an seinen lächerlichen Sturz ist der schroffe Ton der Krankenschwestern. Am schlechtesten aber erträgt Grant die Langeweile. Eine Freundin rät ihm, sich an einem der vielen ungelösten Rätsel der Kriminalgeschichte zu versuchen, und versorgt ihn mit Porträts berühmter Verbrecher. Beim Anblick von Richard III., der seine Neffen ermordet haben soll, muss Grant stutzen: Keineswegs die Visage eines Mörders, befindet der erfahrene Polizist. Mit der Unterstützung eines unterbeschäftigten Historikers geht Grant der Sache nach und stellt fest: Die Beweislage ist äußerst dürftig. Grant kann der Versuchung nicht widerstehen: Vom Krankenbett aus rollt er einen über vierhundert Jahre zurückliegenden Mordfall ganz neu auf.
O autorze
JOSEPHINE TEY
wurde 1896 unter dem Namen Elizabeth Mac Kintosh als Tochter eines Gemüsehändlers im schottischen Inverness geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Turnlehrerin, später zog sie als Krankenschwester in den Ersten Weltkrieg. 1923 kehrte sie in ihr Elternhaus zurück, um sich nach dem frühen Tod der Mutter um ihren Vater zu kümmern. Unter dem Pseudonym Gordon Daviot schrieb sie Theaterstücke und Drehbücher, die erfolgreich am Londoner Westend und am New Yorker Broadway liefen, die allermeisten ihrer Kriminalromane veröffentlichte sie allerdings als Josephine Tey. Sie lebte sehr zurückgezogen, mied öffentliche Auftritte und Interviews. Josephine Tey starb im Alter von 55 Jahren während einer Reise nach London. Weitere Romane sind in Vorbereitung.