Russischsprachige Juden, die nach Deutschland oder Israel ausgewandert sind, leben in vielschichtigen sozialen Realitäten. Dazu gehört auch die Esskultur, die eine besondere Rolle für die Konstruktion von Identität spielen kann, wie Julia Bernstein zeigt. Ihre ethnografische Studie des Alltagslebens, von Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen bringt kulturelle, soziale und ökonomische Bedeutungen des früheren Lebens in der Sowjetunion und des gegenwärtigen Lebens in Israel und Deutschland zum Vorschein. Transnationale Bezüge, so stellt sich heraus, haben tragenden Anteil daran, die widersprüchlichen Lebenswirklichkeiten zu bewältigen.
O autorze
Julia Bernstein, Kulturanthropologin und Künstlerin, ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin an der Fachhochschule Frankfurt.