Seit den 1970er Jahren gehört die Unterbringung Geflüchteter in Sammellagern zum Repertoire asylpolitischer Maßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland. Ihre nur selten vorgenommene wissenschaftliche Aufarbeitung war dabei stets von der Kritik an den Lagern als nicht menschenrechtskonform geprägt. Die interdisziplinären Beiträge des Bandes nehmen die erneute öffentliche und wissenschaftliche Aufmerksamkeit für dieses Thema zum Anlass, eine große Bandbreite an Lager-Konzepten – sowohl in Deutschland als auch international – theoretisch wie empirisch in den Blick zu nehmen. Die durch Lager forcierte Immobilisierung vormals mobiler Menschen führt zu einem analytischen Spannungsverhältnis, dem sich alle Autor*innen des Bandes widmen.
O autorze
Simon Goebel (Dr. phil.), geb. 1984, ist Professor für Soziale Arbeit und Diversität an der Hochschule Augsburg. In Forschung und Lehre beschäftigt er sich u.a. mit Migration und Asyl, Diversität und Kultur sowie mit medialen Repräsentationen und Diskursen. Er ist Mitglied im Rat für Migration.