Eine Nacht mit einem fremden Mann und plötzlich ist in Irenes Leben nichts mehr am festen Platz. Halb verliebt in den beinah Unbekannten, obwohl dieser sich nicht meldet, beginnt Irene zu zweifeln – an ihrer eingefahrenen Ehe wie an sich als Mutter, die ihre siebzehnjährige Tochter in eine Aussteiger-Kommune ziehen ließ. Irenes impulsiver Versuch, die Dinge wieder zu kitten, indem sie das nestflüchtige Kind ausgerechnet zu Weihnachten besucht, endet erst recht in einer Farce, und mit jedem Schritt wächst die Unsicherheit noch: Irene lernt die traurige junge Yasemine kennen, die sich als Ersatztochter geradezu anbietet, ein Kindheitsfreund bittet sie um Hilfe, und auch ihr Liebhaber lässt von sich hören. Schließlich steht Irene zwischen allen und allem: ihrer Tochter und der bemutterungsbedürftigen Yasemine, ihrem bisherigen Leben und einer womöglich aufregenden Zukunft mit einem neuen Mann …
Katrin Seddig erzählt ungemein direkt und doch zärtlich von der Zerbrechlichkeit des Glücks, von dem Reiz und der Gefahr des Neuanfangs – und von den Überraschungen, die die Liebe stets bereithält. Ein Roman wie aus dem Leben gegriffen, der unmerklich nahegeht und lange nachwirkt.
O autorze
Katrin Seddig, geboren in Strausberg, studierte Philosophie in Hamburg, wo sie auch heute mit ihrer Familie lebt. Über «Runterkommen» (2010) schrieb die taz: «Ein brillantes Debüt … Anrührend, witzig und nüchtern.» Über «Eheroman» (2012) urteilte «Der Tagesspiegel»: «Grandios, wie Katrin Seddig jeder ihrer Figuren einen eigenen Ton verleiht». Zuletzt erschienen «Das Dorf» (2017) sowie der Roman «Sicherheitszone» (2020), für den Seddig mit dem Hamburger Literaturpreis und dem Hubert-Fichte-Preis ausgezeichnet wurde.