Soziale Bewegungen stehen seit jeher in einem ambivalenten Verhältnis zum Recht. Einerseits versuchen sie oft, ihre Ansprüche als Rechte geltend zu machen, andererseits kritisieren sie die entpolitisierenden, gewaltsamen und repressiven Aspekte des Rechts. Liza Mattutat fragt deshalb, ob Rechtspolitiken möglich sind, die nicht nur die Inhalte des Rechts, sondern zugleich seine Form verändern. Dazu rekonstruiert sie die rechtskritischen Argumente von Karl Marx, Jacques Derrida und Gilles Deleuze und deutet mit ihnen zeitgenössische Auseinandersetzungen um die Ehe für alle, die Reform des Sexualstrafrechts und die Elternschaft von trans* Personen. Wo sind philosophische Rechtskritiken für die feministische Rechtspolitik einschlägig? Wo steht das bürgerliche Recht emanzipatorischen Bewegungen entgegen?
Spis treści
Einleitung.- Entpolitisierung durch Rechte. Marx’ Rechtskritik und die Ehe für alle.- Die deutende Gewalt der Rechtsprechung. Derridas Rechtskritik und die Reform des Sexualstrafrechts 2016.- Für eine Klinik des Rechts. Deleuzes Rechtskritik und die rechtliche Elternschaft von trans* Personen.- Schlusswort: Das Rechtliche ist politisch!.
O autorze
Liza Mattutat ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg 'Kulturen der Kritik’ an der Leuphana Universität Lüneburg.