Auf spielerische Weise verbindet Lorenz Marti Zeugnisse der Mystik mit ganz alltäglichen Erfahrungen und fragt nach der praktischen Bedeutung spiritueller Weisheiten. Er verteilt keine Rezepte und empfiehlt keine Übungen, präsentiert keine Theorien – er beobachtet, stellt Fragen, und nimmt seine Leser mit – mitten ins Herz des Alltäglichen.
Spiritualität kann beim Schnüren der Schuhe beginnen, frühmorgens, wenn die Zeit knapp ist und der Stress groß, und plötzlich ein Schuhbändel reißt. Der Ort, an dem wir die großen Fragen des Lebens reflektieren und meditieren, ist immer dort, wo wir uns gerade befinden. In der Küche, im Büro, am Hauptbahnhof. Beim Zähneputzen, beim Schreiben, beim Einkauf im Supermarkt. Das Geheimnis des Lebens verbirgt sich nicht an besonders heiligen Orten. Wenn es ein Versteck hat, dann ist es das ganz Gewöhnliche, oft Übersehene, kaum Beachtete. Wir alle können Mystikerinnen und Mystiker sein, wenn wir die Tiefenschichten des Lebens entdecken und ergründen, die uns üblicherweise verschlossen bleiben.
O autorze
Lorenz Marti (1952-2020), studierte Geschichte und Politik und war von 1977 bis Ende 2012 Redakteur im Schweizer Radio DRS. Schon während dieser Zeit machte er sich einen Namen als Publizist, besonders durch seine regelmäßigen Kolumnen in 'reformiert’. Sein besonderes Interesse als Schriftsteller galt der Verbindung von Alltag und Spiritualität, von philosophischen Einsichten und konkreter Lebensweisheit. Er überwand die Grenzziehung von Naturwissenschaft und Religion und machte in zahlreichen erfolgreichen Büchern Sinnfragen zum Thema. Als Autor spiritueller und populärphilosophischer Werke überstieg der Sohn des Lyrikers und Pfarrers Kurt Marti auch konfessionelle Grenzen. Seine Gabe, Schweres leicht auszudrücken, sein Humor und die existenzielle Erfahrungstiefe seiner Texte prägen diese einzigartige spirituelle Stimme. Viele seiner Bücher wurden Bestseller, so auch sein zuletzt bei Herder erschienenes Buch 'Türen auf! Spiritualität für freie Geister’. Marti lebte und arbeitete in Bern.