Deutlicher noch als in seinem religionsphilosophischen Hauptwerk Das Wesen des Christentums erarbeitet Feuerbach in den Jahren 1842/43 die Grundlinien einer 'Philosophie der Zukunft’, einer 'Neuen Philosophie’, die – mit herkömmlichem Maß gemessen – nicht Philosophie, in Wirklichkeit aber die wahre Philosophie sei. Rigoros erhebt er den Menschen zum allgemeinen, universalen und höchsten Gegenstand der Philosophie – die Anthropologie also zur Universalwissenschaft. Der vorliegende Band enthält die beiden wichtigsten programmatischen Schriften Feuerbachs aus diesen Jahren: die Vorläufigen Thesen zur Reformation der Philosophie und die Grundsätze der Philosophie der Zukunft. Der Text basiert auf der Ausgabe der Gesammelten Werke, herausgegeben von Werner Schuffenhauer. Ergänzt werden diese beiden Schriften durch zwei nachgelassene, noch nicht in den Gesammelten Werken erschienene, ebenfalls zentrale Texte: Übergang von der Theologie zur Philosophie und Grund-sätze der Philosophie, Notwendigkeit einer Veränderung.
O autorze
Walter Jaeschke (geboren 1945, gestorben 2022) war Professor für Philosophie mit besonderer Berücksichtigung des Deutschen Idealismus an der Ruhr-Universität Bochum. Von 1998 bis 2016 war er Direktor des dortigen Hegel-Archivs. Er war Leiter und Herausgeber der Ausgabe »G.W.F. Hegel. Gesammelte Werke« (bis 2016 herausgegeben von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften) sowie der Werke- und der Briefwechsel-Ausgaben Friedrich Heinrich Jacobis.