Das Buch beschreibt die türkische Musikszene Deutschlands, ihre Entstehung seit den 1960er Jahren, ihre Strukturen um das Jahr 2000 und seither bis heute, sowie ihr Verhältnis zum Musikleben der Türkei. Historisch und musikalische vollkommen unterschiedliche Musiksprachen treffen heute in Deutschland aufeinander, traditionelle anatolische Volksmusik, moderne Nachkommen osmanisch-türkischer Hofmusik, europäische Klassik und schließlich zahlreiche türkische und internationale Popularmusikformen wie arabesk, pop müzik oder Hiphop. Im Hintergrund wirken komplexe Identitätspatchworks auf türkisch-deutsche Musiker und Hörer ein, wobei nationalistische oder religiöse Ideologien in Konkurrenz zu ästhetischen, rein musikalischen Vorstellungen treten. Begegnungen zwischen deutschen und türkischen Musikern entstehen infolge sozialen Engagements, durch musikalischen Exotismus oder zunehmend im Bemühen um internationale Vermarktung.
Spis treści
Erster Teil: Geschichte und Gegenwart. – Zwischen Türkei und Deutschland. – Die Kunst der Improvisation. – Zweiter Teil: Musik im Geflecht von Identitäten. – Musik und soziale Identitäten. – Musik als Kunst. – Dritter Teil: Konstruktion und Aufhebung kultureller Differenz. – Deutsche und Türken. – Interkultureller Idealismus und internationale Vermarktung.
O autorze
Martin Greve studierte Musikwissenschaft, Vergleichende Musikwissenschaft (Musikethnologie) und Sinologie. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin, später Lehrbeauftragter u.a. an der Universität Basel, Leiter des Studiengangs Türkische Musik an der Weltmusikakademie Rotterdam und ist seit 2011 wissenschaftlicher Referent am Orient-Institut Istanbul. Martin Greve lebt in Istanbul.