Pflanzen, Tiere, Geister, Götter: Über soziale Grenzziehungen und die Kommunikation mit Nicht-Menschen in der Vormoderne.
Prozesse gegen Tiere und Gegenstände, Gespräche mit Geistern und Wiedergängern, mit Hexen, Gott und dem Teufel: In der Vormoderne kommunizierten Menschen rege mit der nicht-menschlichen Welt. Sie machten ihre diversen Erscheinungen zu Adressaten und damit zu ihrem sozialen Gegenüber, zu Akteuren. Denn die Grenzen des Sozialen verliefen in dieser Zeit nicht eindeutig zwischen den Menschen und dem Rest, sondern waren deutlich komplexer und brüchiger.
Im interdisziplinären Dialog entfaltet dieser Sammelband diese vielfältigen kommunikativen Beziehungen. Dafür werden theoretische Überlegungen angestellt, die nach Wegen suchen, das Soziale jenseits des Menschen zu konzipieren und empirische Fallstudien präsentiert, die die Kommunikation mit nicht-menschlichen Akteuren in den Mittelpunkt rücken. Im Zentrum steht die Frage, worüber und vor allem wie unter jeweils welchen historisch spezifischen Bedingungen mit Nicht-Menschen kommuniziert wurde – und welchen historischen Veränderungen diese Kommunikation unterlag.
O autorze
Matthias Pohlig, Professor für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Reformation und die frühneuzeitliche Religions- und Konfessionsgeschichte sowie die Geschichte der frühneuzeitlichen Diplomatie und Spionage.
Barbara Schlieben, Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen höfisches Wissen, transkulturelle Verflechtungen sowie Zeit und Zeitwahrnehmung.