Stiftungen sind ein universales Phänomen entwickelter Gesellschaften von Babylon und Ägypten bis zur Gegenwart. Obwohl die Verwandtschaft der Zeugnisse und Belege über mehrere Jahrtausende längst erkannt ist, gibt es bisher keinen systematischen Vergleich für einen begrenzten Zeitraum, aber in globaler Weite, und deshalb auch keine sicheren Erkenntnisse über interkulturelle Wechselbeziehungen, Neuerfindungen und besonderen Ausprägungen. In dieser Enzyklopädie wird für das Jahrtausend von ca. 500-1500 zum ersten Mal der Versuch zu einer parallelen Erschließung des Stiftungswesens in fünf religiös geprägten Kulturen gemacht. Alle Themen werden von je einem Experten für das lateinische und griechisch-orthodoxe Christentum, für das Judentum, den Islam und die brahmanische, hinduistische, jainistische und buddhistische Welt Indiens behandelt, so dass die jeweiligen Ergebnisse in einen interkulturellen Vergleich eingehen können. Der zweite Band betrifft das „soziale System Stiftung“ und behandelt die Zwecke (religiöses Verdienst, weltliche Ambitionen; Gedenken und Kultus; Wohltätigkeit und Bildung), die Wirtschaft (Vermögen und Erträge) und die Akteure (Stifter; Stiftungsbegünstigte und Stiftungsorganisatoren).
O autorze
Michael Borgolte, Humboldt-University, Berlin, Germany.