Die Gestaltung der Schrift, ihre Formgebung und Funktionszuweisung ist mit Hilfe ästhetischer Theoreme neu zu lesen.
Oliver Ruf, Andreas Sieß und Caroline Knoch zeigen, dass diese Typographie-Ästhetik eine Designtheorie bedingt, die immanent abhängig ist von gesellschaftlichen respektive kulturellen Faktoren, die Räume auf beiden Seiten erschließen: den Raum der Schrift (sowohl auf Papier/auf einem Bildschirm als auch im Setzkasten/in der Software) und den Raum der mit ihr affiziertem Artefakte (Produkte/Gegenstände). Damit werden neben den Möglichkeiten einer visuellen Koexistenz von heterogenen Zeichensätzen auch jene Anforderungen fixierbar, die die Annäherung differenter Kulturen und Gesellschaften immer schon mit sich führt.
O autorze
Oliver Ruf, Forschungsprofessor für Ästhetik der Kommunikation an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Andreas Sieß, geb. 1987, forscht im Rahmen des von der Volkswagen Stiftung geförderten Rhine-Ruhr-Center for Science Communication Research an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zum Thema der Wissenschaftskommunikation in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Darüber hinaus beschäftigt er sich sowohl mit raum- als auch designästhetischen Fragestellungen in urbanen Kontexten und arbeitet als freier Medienkünstler mit Exponaten u.a. auf der Architekturbiennale in Venedig oder im Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.
Caroline Knoch studierte Medienkonzeption sowie Design Interaktiver Medien und ist als freie Grafikerin mit den Schwerpunkten UX/UI Design und Typographie tätig.