Seinen Humor entfaltet Paul Bokowski mit einer schleichenden Gewalt. Unbarmherzig schält er mit der Klinge seiner eigenen Neurosen so lange an allem Zwischenmenschlichen herum, bis das Absurde darin zum Vorschein kommt. Was bleibt, ist die schwerwiegende Befürchtung, dass das alles wirklich so passiert ist.
Die Geschichten Paul Bokowskis beginnen stets mit einer hochgezogenen Augenbraue. Sie erzählen von der Bürde eines unkündbaren Newsletters, den zwischenmenschlichen Grenzerfahrungen einer Schlager-Nackt-Party oder den einzigen NPD-Wählern mit Migrationshintergrund. Sie berichten von den sexuellen Vorzügen einer Hausratsversicherung, den Nachteilen essbarer Unterwäsche und Gefrierbeuteln mit der Aufschrift 'Stefanie und Jürgen’. Geschichten wie ein skeptischer Blick, nicht auf andere herab, sondern auf den stillen Nebenmann, der nicht weniger verstohlen zu uns hinüberblinzelt.
O autorze
Paul Bokowski
wurde im polnischen Winter gezeugt und 1982 im sommerlichen Mainz geboren. Seit zehn Jahren lebt er in einem der unbeirrbarsten Problembezirke der bundesdeutschen Hauptstadt. Er ist festes Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift 'Salbader’ und jüngstes Mitglied der Berliner Lesebühne 'Brauseboys’. Gelegentlich tritt er als Autor für das Berliner Kabarett 'Die Stachelschweine’ und das Satiremagazin 'Titanic’ in Erscheinung.