Einleitung In meiner bisherigen Beschäftigung mit der Kultur der Polizei stand lange Zeit die Differenz zwischen Polizeikultur und Polizistenkultur im Vordergrund. Ich habe das mit der Absicht und dem Plädoyer verbunden, die beiden Ebenen m- einander in Beziehung zu setzen. Beide sollten zu kommunizieren sein, damit sie in die Auseinandersetzung um Organisationskultur der Polizei einfließen und nicht eine Ebene zugunsten der anderen verdrängt werden müsse. Nach dem Erscheinen von „Cop Culture“ habe ich viele Anregungen – kommen, die eine Fortschreibung dieses Themas möglich, aber auch nötig – macht haben. Es sind mehrere Aufsätze entstanden, die diesem Band das Gerüst geben. In ihnen wurden Anschlussfragen entwickelt und weitergeführt. Sie betreffen die Steuerungseffekte und die Auswirkungen auf die Orga- sationsentwicklung: Wie entwickelt sich Polizeikultur angesichts zunehmender Internationalisierung von Polizeiarbeit? Wohin entwickelt sich die Organisation? Wird sie militärischer oder ziviler? Wie verändert sich die berufliche Identität von Polizisten im Prozess fortschreitender Individualisierung? Wie wirken sich die zunehmenden Auslandseinsätze unter UN-Mandat auf die Polizeikultur aus? Welche „Kultur“ der Polizei hilft den Beamten, ihren Dienst jeden Tag wieder gern und gut zu machen? Mit dem vorliegenden Band sollen Antworten ermöglicht und gleichzeitig meine eigene Forderung eingelöst werden: die Integration von Polizei- und Po- zistenkultur und damit eine Beschreibung der Vielfalt in der Polizei und des Polizierens.
Spis treści
Kultur und Polizei — Begegnungen am Rande.- Routinen — Struktur- und Normenambivalenz der Polizei.- Rituale — Kulturerfahrungen im Organisationsalltag.- Reflexionen — Nachdenken üuber die Polizei.
O autorze
Dr. Rafael Behr ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sicherheits- und Präventionsforschung (ISIP) in Hamburg und dort Leiter des Forschungsprojekts 'Migranten in Organisationen von Recht und Sicherheit’ (MORS).