Die Dissertation, mit der René König 1930 bei Max Dessoir an der Universität Berlin promovierte, wurde erstmals ein Jahr später in Leipzig veröffentlicht. Trotz dieser Buchpublikation blieb sie das am wenigsten bekannte Werk des Autors, das gleichwohl einen festen Platz in literaturwissenschaftlichen Bibliographien zum Naturalismus errungen hat.
König rekonstruiert hier das Wirklichkeitsverständnis der naturalistischen Ästhetik, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Frankreich aus weite Teile der europäischen Literaturdebatten beeinflusste. Leitende Begriffe dieses Konzepts – wie Milieu, Gesellschaft u.a. – werden einer kritischen Prüfung unterzogen und mit der sozialwissenschaftlichen Diskussion der Epoche konfrontiert.
Neben dieser Analyse besticht Königs Werk durch seine nachhaltige Durchleuchtung von Wirklichkeitssphären, die auch den späteren Soziologen immer wieder in ihren Bann zogen. Das Buch zeigt den jungen Autor unterwegs zu einem Teil seiner Lebensthemen: Probleme der Beobachtung, von Familie, Beruf und städtischer Gemeinde klingen an.
Spis treści
Das Problem der Wirklichkeitssphären in der Künstlerästhetik.- I. Teil: Die naturalistische Ästhetik.- I. Kapitel Die Kunst im Ordnungszusammenhange der physischen Wirklichkeit.- II. Kapitel Die Kunst im Ordnungszusammenhange der sozialen Wirklichkeit.- II. Teil: Die Auflösung der naturalistischen Ästhetik.- Schluß.- Systematische und dogmatische Wissenschaften.- Übersicht über die wichtigsten in dieser Arbeit benutzten Quellen.- Editorische Notiz.- Nachwort von Hans Peter Thurn.- Personenregister.
O autorze
René König (1906-1992) war ein international renommierter Soziologe und Anthropologe und einer der Wiederbegründer der Soziologie in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war Professor für Soziologie und tätig an der Universität zu Köln.