Im Widerstand gegen antirassistische Stereotype über indigene Gesellschaften und insbesondere gegen die Kolonisierung des Wallmapu – ihres historischen Territoriums im Süden des heutigen Chiles und Argentiniens – wehren sich die Mapuche schon lange erfolgreich gegen die Vereinnahmung von außen. Sie weben Allianzen mit zahlreichen nicht-indigenen Organisationen und Einzelpersonen und führen ihren Kampf um Autonomie auch auf internationaler Bühne. Sebastian Garbe nimmt dieses weitgespannte Netzwerk zum Anlass, um die Möglichkeiten und Grenzen von Solidarität auszuloten – nicht nur im aktuellen Kampf um die Dekolonisierung des Wallmapu. Er analysiert die Transnationalisierung des Widerstands der Mapuche und die damit einhergehenden gegenwärtigen Praktiken internationaler Solidarität, führt dabei vielfältige historische Beispiele für Solidarität zwischen Europa und Lateinamerika an und entwickelt theoretische Werkzeuge und methodische Zugänge, die helfen können zu verstehen, was Solidarität eigentlich ist und meint.
O autorze
Sebastian Garbe ist promovierter Soziologe und arbeitet zu post- und dekolonialer Theorie, sozialen Bewegungen und antikolonialem Widerstand. Er ist u.a. Herausgeber der im Unrast Verlag erschienen Titel 'Kolonialität der Macht’ (2013) und 'Ch‘ixinakax utxiwa – Eine Reflexion über Praktiken und Diskurse der Dekolonisierung’ (2018).