Debattenkulturen sind ein zentrales Merkmal moderner Gesellschaften, die im Kontext eines erstarkenden Rechtspopulismus eine neue Dimension annehmen. Simone Jung analysiert entlang von empirischen Gegenwartsanalysen und in Auseinandersetzung mit politischer Theorie sowie kultur- und mediensoziologischen Perspektiven die spezifische Form von Konflikten und Praktiken der Kritik im deutschen Zeitungsfeuilleton. Die untersuchten Debatten im Kontext von Migration und Theater in den 2010er Jahren zeigen Kämpfe um die Ordnung der Kultur im Spannungsverhältnis von kulturellem Essenzialismus und liberalem Pluralismus auf und stellen die Frage neu: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Wer gehört dazu und wer nicht?
O autorze
Simone Jung (Dr. phil.) ist Soziologin an der Fakultät Kulturwissenschaften der Leuphana Universität in Lüneburg und war für die Projekte »Debattenkulturen – Rhetorik – Performanz« und »Öffentlichkeiten zwischen Fakt und Fiktion« mitverantwortlich. Zuvor hat sie als Journalistin gearbeitet (u.a. für taz, Missy Magazine). Ihre Schwerpunkte in der Medien- und Kultursoziologie liegen in den Bereichen Politische Theorie, Kulturen der Kritik und Öffentlichkeit sowie Pop- und Populärkulturforschung.