Nachdem die Ressource Mensch und spezifische und überprüfbare Leistungen so wichtig geworden sind, wird zunehmend eine Rückbesinnung auf ein humanistisches Bildungsideal laut, das für die Entfaltung der persönlichen Fähigkeiten und Talente steht. Kann der so gerne bemühte Humanismus aber auch ein Stolperstein für Nachhaltigkeit und gelebte Demokratie sein? Und was bedeuten Freiheitlichkeit und (Neo-)Liberalismus in diesem Zusammenhang? Die vorliegende Ausgabe des 'Magazin erwachsenenbildung.at’ versammelt Beiträge, die sich mit den Spannungen und Widersprüchen zwischen Humanismus, Demokratie und Freiheit auseinandersetzen. Sie reflektieren und diskutieren die Begriffe Demokratie, Humanismus und Civic Education, zeigen die Potenziale und Ansätze (kritischer) Politischer Bildung und einer 'Active Citizenship Education’ auf und beziehen dabei Konzepte verschiedener (Vor-)Denker Innen mit ein. Der Bogen spannt sich dabei von Humboldt und Schiller über Stefan Zweig und Hannah Arendt bis hin zu Amy Gutmann und Gayatri Chakravorty Spivak.
O autorze
Lorenz Lassnigg studierte Pädagogik, Politikwissenschaft und Soziologie in Wien und am IHS, wo er seit 1985 tätig ist. 1990, 2004 und 2006 war er Gastwissenschafter am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB), 1991 Visitor an der UC-Berkeley (Center for Studies of Higher Education, CSHE), 1995 Reviewer der Berufsbildung von Minas Gerais (Brasilien), 1998-1999 für die OECD in Finnland (Transition Projekt), 2004 Experte für die ILO (Social Dialogue), 2010 für die ETF-Turin, 2012-2013 in einem EU-Twinning Projekt in Mazedonien, 2011-2016 Experte im OECD Projekt 'Governing Complex Education Systems (GCES)’. Seine Erfahrungen bringt er auch fallweise in Lehraufträge an verschiedenen Universitäten ein, darunter 2009 als Gastprofessor an der Universitat Autònoma de Barcelona und seit 2010 an der Universität Tampere (Finnland). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Sozialwissenschaftlichen Bildungsforschung.