Dieser Band nimmt Quellen in den Blick, die bisher häufig genug im Schatten der Chroniken und der normativen Literatur standen. Kostbare Informationen liefern uns etwa Schriften gegen unzulässige Neuerungen oder unstatthafte Sitten und Gebräuche, Pilgerführer, Reiseberichte, prosopographische und biographische Schriften, Journale und Tagebücher, Volksromane, Urkunden und Kanzleihandbücher. Grundsätzlich gilt allerdings für die Mamlukologie insgesamt, dass noch enorm viel Grundlagenarbeit in Form von Texterschließung geleistet werden muss. Die notgedrungene Konzentration auf handschriftliches Material mag auch dazu geführt haben, dass sich die mit der Mamlukenzeit befassten Wissenschaftler/innen nur in ganz seltenen Fällen mit interdisziplinären Fragestellungen oder Theorieangeboten beschäftigt haben. Dass allerdings in den letzten Jahren dennoch viele innovative Ansätze verfolgt worden sind, zeigt dieser Band, der zum ersten Mal eine umfassende Bestandsaufnahme der laufenden Forschung zum Mamlukenreich (1250–1517) liefert.
O autorze
Prof Dr Stephan Conermann teaches the History of the Islamicate World at the Institute of Oriental and Asian Studies, University of Bonn.